Opera: Microsoft soll Browser-Entwicklung aufgeben

Software Der kleine norwegische Browserhersteller Opera versucht sich seit Jahren als dritte Größe neben Microsoft und Mozilla im Markt zu etablieren. Bisher ist dies jedoch nicht so recht gelungen. Schuld daran trägt nach Auffassung von Opera vor allem Microsofts marktbeherrschende Stellung als angeblicher Monopolist. In einem Artikel für den britischen Branchendienst The Register hat Operas Technik-Chef Håkon Wium Lie nun erneut schwere Vorwürfe gegen Microsoft erhoben. Gleichzeitig nannte er aber auch eine Reihe von Möglichkeiten, wie Microsoft seine "Browser-Probleme" in den Griff kriegen könnte, um damit dem Web etwas Gutes zu tun.

Nach Meinung von Wium Lie gibt es bisher keinen funktionierenden Markt - weder für Browser noch für Betriebssysteme. In beiden Bereichen hätte es sonst in den letzten Wochen ein Einlenken von Microsoft gegeben, so der Opera-Mann. Zum Einen hätte Microsoft seine Pläne für die Unterstützung von Webstandards für den Internet Explorer 8 zurück genommen, zum anderen würden die Redmonder sonst auf die Forderung von mehr als 90000 Petitionsunterzeichnern hören, Windows XP länger anzubieten, behauptet er.

Als Grund für das Ausbleiben derartiger Ankündigungen von Microsoft nennt er einmal mehr die marktbeherrschende Stellung des Softwarekonzerns, der sich wie ein Monopolist aufführen soll. Wer ein Monopol habe, müsse sich eben nicht nach den Anforderungen des Marktes richten.

Um diese Lage zu verändern, fordert Wium Lie nun ein hartes Durchgreifen der EU-Wettbewerbskommission, die vor kurzem zwei neue Untersuchungen gestartet hat. Sie müsse Microsoft dazu zwingen, nur noch Browser anzubieten, die sich an die aktuellen Webstandards halten, da die Redmonder wegen ihrer marktbeherrschenden Position diesen Schritt nie von sich aus wagen würden.

Dadurch würde Microsofts Monopol beginnen zu bröckeln, Web-Entwickler in aller Welt hätten einen Grund zum Feiern und der Internet Explorer könnte letztlich sogar zu einem besseren Produkt werden, mutmaßt Wium Lie. Um dieses Ziel zu erreichen, schlägt Operas Technik-Chef eine Reihe von Vorgaben vor, die die EU Microsoft auferlegen sollte.

Zuallererst müsse das Unternehmen gezwungen werden, den Internet Explorer ohne Kompromisse mit den aktuellen Webstandards kompatibel zu machen, so dass der Browser die Acid2- und Acid3-Tests besteht, mit denen die Einhaltung der Standards geprüft wird. Entsprechende Spezifikationen seien ebenfalls zu veröffentlichen, fordert Wium Lie.

Außerdem müsse Microsoft ausführliche Angaben über die Umsetzung der Standards beim Internet Explorer veröffentlichen, so dass Web-Entwickler danach richten können, um Probleme zu vermeiden. Weiterhin dürfe es keine neuen speziellen Darstellungsmodi über den vom Internet Explorer 6 und 7 hinaus bekannten Standards-Modus mehr geben.

Zu guter Letzt müsse sich Microsoft der Interoperabilität zwischen den verschiedenen Browsern verschreiben, so dass künftige Neuentwicklungen, die für viele Anwender nützlich sein können, auch vom Internet Explorer unterstützt werden. Viel Hoffnung, dass Microsoft sich nach seinen Wünschen richtet, hat Wium Lie freilich nicht.

Microsoft werde wahrscheinlich wieder einmal behaupten, dass es unmöglich sei, einen Browser zu entwickeln, der die von ihm genannten Voraussetzungen erfüllt. Diese Möglichkeit hätten andere Browserhersteller aber bereits seit Jahren bewiesen, schrieb er. Wenn Microsoft sich nicht an die Standards des Web halten könne, sollten die Redmonder das Geschäft mit Browsern doch lieber aufgeben, so sein Vorschlag.
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