Dänische Provider müssen "The Pirate Bay" sperren

Internet & Webdienste Der nach eigenen Angaben weltgrößte BitTorrent-Tracker "The Pirate Bay" kommt derzeit nicht aus den Schlagzeilen. Nachdem die schwedische Staatsanwaltschaft kürzlich Anklage gegen die Betreiber erhoben hat, muss ein dänischer Internet-Provider nun den Zugriff auf den Tracker sperren. Der Provider Tele2 muss nach einer Entscheidung eines dänischen Gerichts den Zugang zu "The Pirate Bay" für seine Kunden unmöglich machen. Die vorangegangene Klage ging vom Internationalen Verband der Phonografischen Industrie (IFPI) aus. Tele2 wurde vor einigen Monaten bereits gezwungen, das russische Musik-Portal AllofMp3.com zu sperren.

Tele2 erklärte, dass man sich an die Entscheidung der Richter halten werde. Es würden die gleichen Sperrmaßnahmen ergriffen, wie schon im Fall von AllofMp3.com. Die beiden großen Internet-Provider Dänemarks TDC und Telia, wo Tele2 nur einen eher kleinen Marktanteil hat, wollen dem Beispiel nicht sofort folgen.

Dennoch rechnet man sowohl bei Telia, als auch bei TDC damit, dass schon bald entsprechende Aufforderungen der IFPI vorliegen werden. Der Verband der Musikindustrie hatte ein derartiges Vorgehen bereits angekündigt. Die Provider wollen nach Erhalt der Sperraufforderungen die gleichen Maßnahmen ergreifen wie schon Tele2 - und den Zugriff auf "The Pirate Bay" für ihre Kunden sperren.

Bei den Betreibern des Torrent-Trackers und ihren Unterstützern kommt die Entscheidung des dänischen Gerichts natürlich nicht gut an. Die Interessenvereinigung Piratgruppen, die sich für den freien Austausch aller Medien einsetzt, verurteilte die Sperrung von "The Pirate Bay" als Zensur.

Es handele sich bei dem Angebot um den weltweit wichtigsten Distributionskanal für kulturelle Inhalte. Deshalb dürfe die Weigerung der Betreiber, die durch ihr System verlinkten Inhalte zu filtern, kein Verbot nach sich ziehen, hieß es.

Wenn "The Pirate Bay" gesperrt wird, müsse man auch den Zugriff auf alle anderen Websites blockieren, über die sich möglicherweise urheberrechtlich geschütztes Material ohne die Zustimmung der Rechteinhaber beziehen lässt, so ein Sprecher laut Berichten skandinavischer Medien.

Als Beispielkandidat für die nach diesen Prinzip notwendigen nächsten Sperrungen nannte man die Suchmaschine Google, die schließlich auch zur Suche nach illegalen Inhalten verwendet werden kann. Bei der IFPI verweist man unterdessen auf den Namen des Trackers, der schon von vornherein klar stelle, dass sich das Angebot vor allem an "Piraten" richtet und die Verletzung von Urheberrechten zum Ziel gesetzt hat.

Die Kunden haben in der ganzen Sache natürlich kein Wort mitzureden. Um ihnen eine Stimme zu geben, will Piratgruppen nun eine Kampagne starten. In deren Rahmen soll auch darüber informiert werden, wie die Sperrungen umgangen werden können, um trotz der Querelen zwischen Providern und Musikindustrie auf "The Pirate Bay" zuzugreifen.
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