Vista: Sicherheitsdienstleister erhalten Kernel-Zugriff

Windows Vista Mit Windows Vista führt Microsoft eine neue Technologie namens PatchGuard ein, die direkte Zugriffe auf den Kern des Betriebssystems unterbinden und abwehren soll. Zunächst wird PatchGuard nur bei der 64-Bit-Version von Vista zum Einsatz kommen, sorgte aber schon im Vorfeld für Aufregung. Einige Anbieter von Sicherheitsdienstleistungen, darunter auch namhafte Unternehmen wie Symantec und McAfee, kritisierten die Entscheidung Microsofts, keinerlei Zugriffe auf den Kernel von Vista zu erlauben. Inzwischen haben die Redmonder eingelenkt und sich bereit erklärt, den Sicherheitsfirmen den Kernel-Zugriff zu gestatten.

Um dies umsetzen zu können, sollen die Software-Hersteller neue Schnittstellen (APIs) für PatchGuard erhalten. Ende November hatte Microsoft den Unternehmen zunächst entsprechende Dokumente zukommen lassen. Jetzt liefert man auch die Programmierschnittstellen an sich in einer ersten Vorabversion nach, berichtet Computerworld.

Die APIs können nun bis Ende Januar getestet werden. Nach Angaben von Microsofts Sicherheitschef Ben Fathi sollen die Firmen die fertigen Schnittstellen aber erst mit dem Service Pack 1 für Windows Vista bereitgestellt werden. Fathi nannte als Veröffentlichungszeitraum für das SP1 einmal mehr Mitte 2007, obwohl Microsoft offiziell noch keine konkreten Pläne hat.

Zeitgleich mit den vorläufigen APIs veröffentlichte Microsoft heute auch ein separates Dokument, das über die Kriterien der Bereitstellung einer der Schnittstellen für Hersteller von Sicherheits-Software informiert. Damit will man Rückmeldungen aus der Industrie sammeln, um zu ermitteln, ob die Bedingungen den Vorstellungen der Drittanbieter entsprechen.

Insgesamt 26 unabhängige Sicherheitsdienstleister haben laut Fathi Rückmeldungen zu den Beispiel-APIs abgegeben, so dass sie in ihrer vorläufigen Form veröffentlicht wurden. Microsoft will damit alle Sorgen der Firmen aus der Welt schaffen. Symantec und McAfee hatten dagegen protestiert, dass nicht nur Hacker keinen Zugriff mehr auf den Systemkern haben, sondern auch die Entwicklung legitimer Software-Produkte.

Microsoft will den Unternehmen trotz aller Diskussionen keine Möglichkeiten bieten, den Systemkern bei der 64-Bit-Version von Windows Vista zu modifizieren. Durch die APIs erlaubt man den autorisierten Zugriff und beugt Forderungen von Wettbewerbsbehörden vor, die eine Beschränkung des Wettbewerbs im Markt für Sicherheits-Software befürchteten.

Mit PatchGuard will Microsoft eine der wichtigsten Ursachen von Sicherheitsproblemen unter Windows aus der Welt schaffen. Bisher - und auch bei der 32-Bit-Version von Vista - kann ohne große Hindernisse auf den Kernel von Windows zugreifen. Da Windows Vista ab 2009 wahrscheinlich vor allem in der 64-Bit-Variante angeboten wird, profitieren dann auch die Anwender von den Entscheidung der letzten Monate.
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