Vista: Bald keine Neuinstallationen mehr notwendig?

Windows Vista Jim Allchin, der bei Microsoft für die Entwicklung von Windows Vista verantwortlich zeichnet, will sich nach Abschluss der Arbeiten aus dem täglichen Geschäft zurückziehen. Vorerst hat er sich dafür entschieden, über das offizielle Windows Vista Weblog Informationen zu dem neuen Betriebssystem zu veröffentlichen. Allchin veröffentlichte nun einen Artikel, in dem er eine wichtige neue Funktion von Windows Vista vorstellt, die künftig vollständige Neuinstallationen des Betriebssystem überflüssig machen soll, wenn der Computer aus irgendeinem Grund nicht startet. Mit dem sogenannten Windows Recovery Environment, auch Windows RE genannt, soll dieses Kunststück gemeistert werden.

Auch Windows 2000 und XP bieten bereits einige Funktionen, für die Wiederherstellung eines Systems, wenn es aufgrund eines Software-Fehlers nicht mehr startet. Mit Windows RE will man den Nutzern von Vista nun ein einfaches Werkzeug geben, das auch von Otto Normalanwender bedient werden kann.

Dabei soll Windows RE so effektiv arbeiten, dass es praktisch 80 Prozent der Maßnahmen durchführen kann, die ein Techniker vor Ort vornehmen würde.

Laut Allchin gehen die meisten Startprobleme bei Windows auf Fehler in der Registrierungsdatenbank, beschädigte Dateisysteme, fehlende OS-Loader, unzugängliche Boot-Laufwerke oder fehlende und beschädigte Systemdateien zurück. Windows RE soll diese Probleme mit Hilfe einer Heuristik aufspüren können und dann entsprechend reagieren können.

Um ein beschädigtes Windows Vista wieder zum Laufen zu bekommen, nutzt die Software eine Mischung aus einer vergleichenden Diagnose, um den Fehler zu finden. Dann wird das Betriebssystem mit Hilfe einwandfreier Systemressourcen, BackUp-Daten wie Systemwiederherstellungspunkten und ähnlichem und einer Kopie von Teilen des Systems selbst wieder funktionstüchtig gemacht - ohne dass der Benutzer eingreifen muss.

Die Wiederherstellungsumgebung Windows RE kann entweder vom Hersteller des Computers in einer eigenen Partition vorinstalliert, oder unter Verwendungs des Installationsmediums aufgerufen werden. Ist Windows RE in einer separaten Partition installiert, kann man es durch das Drücken der Taste F8 beim Start aufrufen.

Und so funktioniert das Ganze. Beim Start setzt der Windows Loader ein "Flag", das anzeigt, dass der Boot-Vorgang eingeleitet wurde. Läuft der Startvorgang problemlos, wird das Flag vor dem Anzeigen des LogIn-Bildschirms gelöscht. Scheitert er jedoch, erkennt das Betriebssystem beim nächsten Startversuch, dass etwas schief gegangen ist.

Dann startet der Bootloader automatisch Windows RE anstatt Vista. Ist dieser Automatik-Modus nicht vorhanden, kann die Wiederherstellungsumgebung von der Vista-DVD gestartet werden. Ist das Werkzeug geladen, beginnt es sofort mit der Suche nach möglichen Problemen und überprüft eine Reihe von Fehlerquellen.

Wird ein Problem entdeckt, versucht die Software es zu lösen und probiert dabei eine Reihe von Ansätzen durch. Auf diese Weise können Fehler beseitigt werden, ohne dass eine vollständige Neuinstallation des Betriebssystem nötig wird. Handelt es sich bei der Fehlerursache allerdings um ein Hardware-Problem, kann natürlich auch Windows RE nichts mehr ausrichten.

Laut Allchin bietet Windows RE noch eine Reihe weiterer Funktionen. Die interessanteste ist die Möglichkeit, das Betriebssystem bei Bedarf wieder in einen "fabrikneuen" Zustand zu versetzen. Nutzt man ausserdem die in Windows Vista integierte Funktion für ein System-BackUp, kann der Rechner mit Hilfe von Windows RE auf den Stand des BackUps zurückgesetzt werden.

Allchin wies explizit darauf hin, dass Windows RE zwar Funktionen bietet, die in früheren Versionen des Microsoft-Betriebssystems bereits enthalten waren, doch vor allem einen großen Vorteil mit sich bringt: die Wiederherstellung läuft vollkommen automatisch ab. Dadurch sollen auch unerfahrene Anwender ihr System wieder fit bekommen können, ohne einen Profi konsultieren zu müssen, der eine vollständige Neuinstallation vornimmt.
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