Microsoft zur Festnahme des Sasser-Entwicklers

Microsoft

Am Freitag, 7. Mai, stellten Beamte des niedersächsischen Landeskriminalamts (LKA) bei einer Durchsuchung des elterlichen Hauses eines 18-jährigen Schülers aus Rotenburg/Wümme umfangreiches Beweismaterial sicher, das darauf hindeutet, dass dieser der Urheber des "Sasser"-Wurms ist. Seit dem 30. April hatte der Computervirus weltweit erheblichen Schaden angerichtet und zahlreiche Computersysteme lahm gelegt.

Dazu der Direktor des Landeskriminalamtes Niedersachsen Rüdiger Butte: "Aufgrund der engen und guten Zusammenarbeit des LKA Niedersachsen, der zuständigen Staatsanwaltschaft und der Firma Microsoft kam es zur schnellstmöglichen Ergreifung des Täters und zur Sicherstellung der Tatmittel. Somit konnte weltweit weiterer Schaden wirksam verhindert werden."

Das Dezernat 31 des LKA Niedersachsen wurde am 7. Mai über den Sachverhalt informiert und leitete sofort die Ermittlungen ein. Ein Durchsuchungsbeschluss wurde in kürzester Zeit über die Staatsanwaltschaft Verden beim Amtsgericht Rotenburg/Wümme erwirkt und sofort vollstreckt. Bei der Durchsuchung, die von Kriminalbeamten und Spezialisten des Dezernates forensische IuK-Technik des LKA Niedersachsen durchgeführt wurde, ist unter anderem ein von dem Schüler selbst gebauter PC sicher gestellt worden, auf dem sich der Quellcode des Virus befinden soll. Während der Durchsuchung entschloss sich der mutmaßliche Täter zu einer Aussage. Auf der Dienststelle in Rotenburg/Wümme legte der Täter ein umfangreiches Geständnis ab. Aufgrund der detaillierten Aussage des Schülers zu den von ihm verbreiteten Viren ist er eindeutig als Urheber identifiziert worden.

Der Täter sah sich durch die im Umlauf befindlichen Viren motiviert, einen Antivirus zu programmieren. Dieser Virus sollte die anderen Viren von den befallenen Rechnern entfernen. Der Virus "Netsky A" sollte z.B. die Viren "Mydoom" und "Bagle" bekämpfen.

Angespornt durch Gespräche mit ebenfalls computerbegeisterten Klassenkameraden entwickelte er den "Netsky" weiter. Durch eine Modifikation des Virus "Netsky" entstand der Virus "Sasser". Über die dadurch entstandenen Folgen bzw. Schäden machte sich der Schüler keine Gedanken.

Nach der Vernehmung des Beschuldigten wurde dieser nach Hause entlassen.

Am 5. Mai hatte die Microsoft Deutschland GmbH erste Hinweise auf den möglichen Urheber des "Sasser"-Wurms erhalten. Die forensische Untersuchung eines Teils des nachgereichten Quellcodes durch Microsoft-Sicherheitsexperten ergab, dass dieser authentisch ist und darüber hinaus, dass der Urheber des "Sasser"-Wurms zugleich Autor der verschiedenen Varianten des Computervirus "Netsky" ist.

Microsoft-Unternehmenssprecher Hans-Jürgen Croissant: "Dass wir innerhalb von nur rund einer Woche diesen Erfolg verzeichnen können, ist nicht zuletzt das Ergebnis unserer hervorragenden Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Ermittlungsbehörden. Als ein häufig von Hacker-Angriffen betroffener Software-Hersteller mit signifikanten Investitionen in Internet- und E-Commerce-Wirtschaft, haben wir im letzten Jahr unser Anti-Virus-Belohnungsprogramm aufgelegt. Die aktuelle Entwicklung bestätigt uns als darin, bei der weltweiten Bekämpfung von Computer-Kriminalität auch unkonventionelle Wege zu gehen."

News-Quelle:  Pressemeldung Microsoft


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