Es reicht: YouTube schmeißt jetzt Millionen Waffen-Fans einfach raus

Google beteiligt sich jetzt auf eine ganz eigene Art an der neu aufgeflammten Debatte um den Waffenbesitz in den USA - und entzieht der entsprechenden Lobby zumindest teilweise eine ihrer wichtigsten Plattformen für ihren Kontakt mit der Öffentlichkeit: Videos mit Werbung für Schusswaffen sollen jetzt von YouTube verschwinden.
Krieg, Waffe, Soldat
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Die Änderung in den Inhalte-Richtlinien betrifft laut einem Bericht der US-Nachrichtenagentur Bloomberg sämtliche Videos, die als Reklame für Waffen angesehen werden können. Und auch solche Beiträge, aus deren Beschreibungen heraus auf Webseiten verlinkt wird, die Waffen verkaufen - oder auch Zubehör wie die so genannten Bump Stocks, mit denen halbautomatische quasi in automatische Gewehre umgerüstet werden können. Unerwünscht sind auch Clips, in denen gezeigt wird, wie man Waffen zusammensetzt.

Aus Sicht hiesiger Nutzer ist die Dimension dieser neuen Entwicklung kaum überschaubar, da der hiesige Umgang mit Schusswaffen vollkommen anders ist. In den USA jedoch gehörte YouTube bisher zu den wichtigsten Tummelplätzen für die zahlreichen Waffen-Fans. Die Zahl der entsprechenden Videos geht - wenn man nach Suchergebnissen geht - weit in den Millionen-Bereich.

Eine YouTube-Sprecherin versuchte die Maßnahme als eine von vielen einzuordnen, bei denen die Plattform in der Vergangenheit ihre Richtlinien an aktuelle Entwicklungen angepasst hat. Allerdings dürfte die nun gefallene Entscheidung vor allem in den USA weit mehr Tragweite haben als eine etwas striktere Feinabstimmung der Regularien bei verhetzenden Inhalten. Denn eine nicht gerade kleine Zahl von US-Amerikanern sieht das Recht auf Waffenbesitz quasi als Gradmesser dafür an, welche Freiheiten man überhaupt noch vom vermeintlich strengen Regime in Washington überlassen bekommt - mit entsprechender Polarisierung.

Reaktionen folgen auf dem Fuße

Die Reaktionen ließen entsprechend nicht lange auf sich warten. Seitens der Waffenlobby wirft man YouTube bereits Zensur und eine Beschneidung der "kommerziellen Redefreiheit" vor. Das Verbot der fraglichen Videos verhindere außerdem, dass sich die Nutzer im Umgang mit Schusswaffen weiterbilden, was negative Folgen für die Sicherheit im Umgang mit ihnen haben könne.

Es sind auch schon bekanntere Kanäle mit entsprechenden Inhalten von der Plattform verbannt worden. Ein YouTuber kündigte bereits an, mit seinem Content zu einer großen Streaming-Plattform für Pornos umzuziehen, weil er dort mehr Freiheiten hätte. Ob er sich dort in die Fetisch-Kategorie einsortiert, ist unterdessen noch nicht bekannt.

Die Entscheidung YouTubes wird auch nicht zufällig jetzt öffentlich: Man kann sie quasi als klare Aussage der Unterstützung für den "March For Our Lives" ansehen. Dieser wurde von den überlebenden Schülern des jüngsten Amoklaufes an einer Schule in Parkland, Florida, bei dem 17 Tote zu beklagen waren, initiiert. Ausgehend davon ist unter jungen US-Amerikanern eine breite Bewegung entstanden, die eine Verschärfung der Waffengesetze und eine striktere Zugangskontrolle fordert.

Siehe auch: Schul-Amoklauf - Auch Trump lenkt die Schuld auf Filme und Videospiele

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