Pro7Sat.1-Chef: Keine Angst vor Netflix, weil Zuseher 'fett und arm' sind

Der Kunde ist König. Diese alte Regel sollte auch für das Fernsehen gelten. ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling leistete sich nun aber einen schweren Fauxpas, weil er in einer Telefonkonferenz offen darüber sprach, was er von den Zuschauern seiner TV-Sender hält.
ProSiebenSat.1, Medienkonzerne, Media AG
ProSiebenSat.1 Media AG
Beim Medienkonzern ProSiebenSat.1 läuft es dieser Tage nicht besonders gut: Die Umsätze und Gewinne sind wohl geringer als erwartet und erhofft, die Aktie stürzt ab, Probleme hat das Unternehmen an allen Ecken und Enden. In einer Telefonkonferenz wurde Thomas Ebeling, Chef des Konzerns, entsprechend darauf angesprochen, ob ihm denn die Konkurrenz der Streaming-Anbieter Sorgen bereitet.

Doch laut DWDL machen ihm Netflix und Co. keine Sorgen. Denn laut einer der Medienseite vorliegenden Abschrift des Gesprächs sagte dieser, dass die Sender des Konzerns "alle Hollywood-Blockbuster" hätten und auch nicht jeder Netflix-Film ein Homerun, also Erfolg sei. Außerdem seien die Produktionen des Streaming-Portals oftmals "Arthouse-artig" und damit nicht unbedingt massentauglich.

Diese im Englischen getätigten Aussagen sind sicherlich nachvollziehbar bzw. harmlos, doch Ebeling beschrieb dann weiter die eigenen Zuschauer folgendermaßen: "Sie sind Menschen, die etwas übergewichtig, etwas arm sind und die immer noch gerne auf der Couch sitzen, sich zurücklehnen und wirklich gerne unterhalten werden. Das ist die Kernzielgruppe, die sich nicht ändert."

Couch-Potato

Im Wesentlichen spielte der Manager mit dem Bild des dicklichen Couch-Potatos, der kein Geld für Netflix hat und dieser werde auch weiterhin den Fernseher einschalten. Der Konzern selbst beeilte sich, die Aussage zu entschärfen, über den Erfolg kann man aber durchaus diskutieren.

Denn gegenüber DWDL teilte ProSiebenSat.1 Folgendes mit: "Wir möchten einordnen: Die im Englischen getroffene Bemerkung im Analysten-Call war eine zugespitzte Aussage im Zusammenhang mit einer provokanten Frage durch einen französischen Analysten. Es ging bei der Bemerkung darum, die gerne von Analysten verwendeten Stereotypen eines TV-Zuschauers in englischer Sprache zu reflektieren. Wenn man die Bemerkung aus dem Kontext zieht und wortwörtlich übersetzt, kann dies womöglich missverstanden werden. Die reine Textaussage spiegelt weder die Historie noch die Tonalität der Aussagen wider."
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