Microsoft-Chef Satya Nadella spricht vor Studenten der TU-Berlin
@J3rzy: Klar hat das Gründe. Die, welche ich oben genannt habe: Frühe Konditionierung der meisten Menschen auf Windows und MS Office, da das die am weitesten verbreitete Software-Kombination für Büroaufgaben im PC-Bereich ist. Die meisten Menschen lernen erwiesenermassen nicht gerne dazu und versuchen möglichst mit dem durchs Leben zu kommen was sie schon gelernt haben. Wegen dieser Art Lernfaulheit wird dann auch gerne mehr Geld gezahlt um sich selbst nicht weiterbilden zu müssen und trotzdem irgendwie zum Ziel zu kommen. Das sie dafür mit sie funktionell einschränkender, ineffizienter Software wie MS Office arbeiten müssen, die ihr eigenes Potential begrenzt und damit Arbeitszeit (= Geld) verschwendet, sehen die meisten Anwender nicht.
Vielen der oft eitlen "Führungspersönlichkeiten" bricht zudem ein Zacken aus der Krone, wenn sie plötzlich an ihrem Arbeitsplatz mit Software umgehen müssen, die sie nicht kennen und sich von anderen darüber belehren lassen müssen, wie die zu verwenden ist oder eben an einfachsten Aufgaben scheitern. Daher versuchen sie, sobald sie etwas zu sagen haben, alles auf ihnen bekannte Software umzurüsten.
Das Open-Source-Software für die Aufgaben in Behörden funktionell unzulänglicher wäre als Closed-Source-Software kann nach 10 Jahren Verwaltungsarbeit mit einem linuxbasierten System mit OpenOffice in München wohl niemand mehr ernsthaft behaupten. Oder haben die Mitarbeiter dort nun 10 Jahre lang alle Arbeit aufgeschoben, die aufgrund fehlender Funktionalitäten in OpenOffice erst abgearbeitet werden kann, wenn sie irgendwann in ferner Zukunft möglicherweise doch wieder auf Windows und MS Office umsteigen?
Ein gutes Merkmal zum Erkennen von mentalen Konditionierungen ist es, wenn man Leuten nachweisen kann, dass sie über bestimmte Handlungsweisen die sie praktizieren nie ernsthaft nachgedacht haben bzw. nachdenken und sich somit irrational verhalten.
Der Oberbürgermeister bzw. der Vize-Bürgermeister von München weiss z.B. nicht einmal genau zu begründen, warum er zu Windows/MS-Office zurück möchte, wie hier ersichtlich wird:
http://www.heise.de/open/meldung/Muenchner-Buergermeister-sieht-deutliche-Schwaechen-bei-LiMux-2391735.html
Er sieht angeblich "deutliche Schwächen bei Linux", die aber scheinbar für ihn selbst so undeutlich sind, dass er sie nicht einmal genau benennen, geschweige denn begründen kann, wieso die Probleme die er hervorbringt nun Schwächen von linuxbasierten Systemen sein sollen. Offenbar haben ihm Microsoft-Mitarbeiter noch keinen Marketing-Spruch in den Mund gelegt, mit dem sich Umstellungskosten im zweistelligem Millionenbereich und jährlich einige Millionen Lizenzgebühren auf Kosten des Steuerzahlers kleinreden lassen, damit er sich durch eine "[...]funktionierende, zeitgemäße IT-Ausstattung der eigenen Verwaltung [...] auf Augenhöhe mit Wirtschaft und Gesellschaft wahrgenommen [...]" fühlen kann (Mal ehrlich, der Spruch stammt doch wohl direkt aus der Feder der MS Marketingabteilung und er hat ihn brav aufgesagt. Applaus, Applaus!).
Der Steuerzahler darf also, wenn es nach OB und Vize ginge, für ein reines Imageproblem zahlen, dass die beiden mit Open-Source-Systemen haben. Das ist ziemlich lächerlich, denn das LiMux-Projekt ist längst sogar im Ausland bekannt und bringt Deutschland, in Zeiten wo das Vertrauen in die Sicherheit von amerikanischer Closed-Source-Software seine Existenzberechtigung vollends verloren hat, daher eher Prestige. Auf YouTube kann man sich z.B. Vorträge der LiMux-Verantwortlichen vor Behördenleitern der Schweiz ansehen, welche offenbar gerne so ein Projekt in den eigenen Verwaltungen aufziehen würden.
Das Münchens Vize in dem Heise-Artikel kurz darauf behauptet, dass für ihn das grösste Problem mit LiMux darin besteht, dass er seinen Terminkalender und seine Emails nicht auf SmartPhone oder Tablet einsehen kann (Mal ganz davon abgesehen, dass dies Grundfunktionalitäten sind, die auf Linux-Systemen schon seit über 15 Jahren funtionieren: Ist es für den gemeinen Bürger überhaupt wünschenswert, dass von Behörden Amtgeheimnisse, die seine persönlichen Daten enthalten und sein Leben negativ beeinflussen können wenn sie in die falschen Hände gelangen, auf leicht abhörbare SmartPhones übertragen werden, nachdem selbst das SmartPhone der Kanzlerin schon gehackt wurde?) ist schon ein ziemlicher Lacher, denn die Betriebssysteme von SmartPhones und Tablets sind in der Mehrzahl selber unixoid wie bei iOS oder sogar ein lupenreines Linux wie bei Android. Die stehen also einem Linux-System viel näher als einer Microsoft-Lösung und haben daher eher mit letzterer Probleme.
Zum Schluss gibt er dann sogar zu, "dass nun zunächst genau evaluiert werden müsse, welche Schwachstellen das System warum hat und wie respektive ob diese behoben werden können". D.h. er weiss selber gar nicht worum es geht und wartet nun auf eine Eingabe von aussen, die ihm sagt, wie er die Rückumstellung als vorteilhaft verkaufen soll. Das Einzige was er weiss ist, dass er gegen LiMux ist. Die offizielle Begründung warum das so ist, müssen ihm offenbar erst andere in den Mund legen, weil er gar keine Erfahrung mit Linux-Systemen oder OpenOffice hat.
Das Dumme an Konditionierungen ist halt, dass sie das Denken komplett ersetzen können und der Konditionierte somit selbst nicht genau benennen kann, warum er eine ankonditionierte Verhaltensweise zeigt. Das ist hier ganz offensichtlich der Fall, wenn aufgrund von ankonditionierten Vorurteilen Entscheidungen getroffen werden bevor überhaupt das notwendige Wissen und notwendige Fakten vorliegen.
Das Einzige was mich wundert, ist die Tatsache, dass es das LiMux-Projekt schon so lange gibt, obwohl Bund, Länder und andere Kommunen überwiegend auf Windows/MS Office setzen. Ich könnte mir nämlich z.B. nicht vorstellen, dass eine Verwaltung über 10 Jahre lang an MS Office festgehalten hätte, wenn fast alle anderen Verwaltungen OpenOffice verwenden würden. Bis zur 2013er-Version konnte man mit MS Office nämlich nicht ein einziges natives Dateiformat eines anderen Office-Paketes am Markt einlesen (Und auch jetzt kann MS Office lediglich das ODF-Format lesen, während OpenOffice bei mir sogar alte Word-Dokumente aus den 90er Jahren öffnen kann, was Word schon seit längerem nicht mehr so ohne weiteres hinbekommt - was das für die Archivierbarkeit von in Word verfassten, amtlichen Dokumenten heisst, wenn ich nach 15 Jahren mit einem aktuellen Word nicht mal mehr meine alten Word-Dokumente auf Anhieb öffnen kann, brauche ich ja wohl nicht zu sagen.). D.h. die einfache Übernahme und Bearbeitung von mit OpenOffice erstellten Formularen anderer/höherer Behörden durch die wenigen kommunalen Verwaltungen mit MS Office wäre in dem Fall komplett unmöglich, weil MS Office keinerlei Importfilter für diese Dokumente hätte.
In einem OpenOffice-Umfeld wäre MS Office somit nicht lebensfähig. OpenOffice in einem MS-Office-Umfeld aber scheinbar schon, wie man am LiMux-Projekt sieht. Man darf also gespannt sein, was passiert, wenn China flächendeckend in Behörden Linux-Systeme mit einem Open-Source-Officepaket einführt. Alle Unternehmen, die dann im chinesischen Markt agieren wollen, und daher mit den Behörden kommunizieren müssen, werden sich nämlich dann überlegen müssen, ob sie weiter auf Microsoft-Software setzen und ständige Probleme im Austauschen und Bearbeiten amtlicher Formulare haben wollen, oder ob sie auf dieselbe Software setzen, die von chinesischen Behörden und chinesischen Unternehmen verwendet wird. Da könnte Microsoft ein riesiger Markt wegbrechen und dann ist die Frage, wann die ersten Unternehmen weltweit mit Open-Source-Software arbeiten, weil China ihr wichtigster Absatzmarkt ist und sie keinen Microsoft/Linux-Mischbetrieb supporten möchten. Da könnte für MS Office die Luft sehr dünn werden.
Die Chinesen geben unseren Politikern und Unternehmen, die sich derzeit nach Belieben mit amerikanischer Software ausspionieren lassen, gerade eine Lehrstunde, wie man politischer und Wirtschaftsspionage einen Dämpfer verpasst und auch wie man Open-Source-Lösungen erfolgreich einführt. Man lässt nicht ein paar Verwaltungen ins Kalte Wasser springen und lacht sich kaputt, wenn die in dem reinen Microsoft-Umfeld der anderen Behörden dann scheitern, nein, man beschliesst von oben, dass man auf Bundesebene kostenlose und speziell von eigenen Experten durchgesehene und abgesicherte Open-Source-Software verwenden möchte und lässt nur noch für diese Formulare und Anwendungen erstellen. Dann werden nämlich die Bundesländer bis hinunter zu den Kommunalverwaltungen in kürzester Zeit auf den Zug aufspringen, um Anträge und Formulare des Bundes auch weiterhin problemlos bearbeiten zu können.
Ach ja, nur damit kein Missverständnis aufkommt: Ich bin gegen Linux in Behörden, Firmen, auf Webservern und in den Händen von DAUs. Linux-Systeme sind von kompromisslosen Enthusiasten für kompromisslose Enthusiasten designt, die effizient arbeiten wollen und Systeme hassen, die einfach mal morgens nach einem Update mit einem BSOD hochkommen und die man dann erstmal reparieren darf anstatt damit zu arbeiten. Grössere Verbreitung von Linux-Systemen, gerade in Behörden und Konzernen wo man grosse Datenmassen erbeuten kann, führt nur dazu, dass sich mehr kriminelle Hacker und Malwareautoren diesen Systemen zuwenden. Das ist aus meiner Sicht nicht wünschenswert und daher hoffe ich sogar, das Linux aus deutschen Verwaltungen komplett verschwindet. Meine Daten haben deutsche Behörden ohnehin nicht mehr. Es kann mir also egal sein, wenn da über die Windows-Rechner ständig Bevölkerungsdaten von kriminellen Organisationen und Einzelpersonen gestohlen werden.
Leute die Linux nicht zu schätzen wissen, haben Windows als Strafe wirklich verdient. Ein System bei dem das Hauptdateiverwaltungstool "Explorer" seit über 20 Jahren Probleme mit langen Dateipfaden, Sonderzeichen in Datei- und Ordnernamen und in bestimmten Konstellationen sogar Probleme mit gleichlautenden Unterverzeichnisnamen hat, kann man eigentlich gar nicht als Betriebssystem bezeichnen. Aber auf Windows scheinen ja seit jeher sinnlose Funktionen, wie wechselbare Hintergrundbilder und Bildschirmschoner (Wozu braucht man letztere auf LCD-Monitoren eigentlich noch? Die sollten doch ursprünglich nur das Einbrennen des Bildschirminhalts bei Röhrenmonitoren verhindern?) und neuerdings nutzlose, ineffiziente, kindlich bunte Rechtecke und Quadrate wichtiger zu sein, als zuverlässige Grundfunktionen des Betriebssystems.
Ich finde es gut, wenn möglichst viele Leute mit Microsoft-Software arbeiten. Neben denen sehe ich beim Arbeiten mit Linux immer gut und sehr effektiv und professionell aus, ohne mich auch nur dafür anstrengen zu müssen. ;-)
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5-Jähriger besteht den Microsoft Certified Professional Test
Wer da als Erwachsener noch Probleme hat Windows und Co. zu bedienen und sich in der letzten BITKOM-Studio noch als erfahrener Computernutzer eingeschätzt hat, sollte seine Selbsteinschätzung vielleicht noch einmal überdenken.
Ich erzähle ja schon lange, dass heutzutage die meisten Menschen mit Systemen arbeiten, die (schon von der Bedienoberfläche her) nur noch simplifiziertes Kinderspielzeug und keine effizienten Werkzeuge mehr sind. Der Beweis dafür ist somit mal wieder erbracht worden. Windows 8 ist wirklich ein kindgerechtes System.
Zu viele Menschen haben noch immer keine Ahnung von Computern
So wie sich alle auf grafische Bedienoberflächen stürzen und simplen anstatt effektiven und funktionsreichen Betriebssystemen den Vorzug geben, würde ich mal behaupten es haben noch wesentlich weniger Menschen Ahnung von Computern.
Die Leute selber beurteilen zu lassen, wo sie sich mit ihren Kenntnissen einordnen ist ausserdem ziemlich lächerlich. Viele halten sich für Computercracks, können aber nicht einmal auf Windows mit Bordmitteln ein Verzeichnis mit schlappen tausend Bilddateien nach Datum/Aufnahmezeitpunkt sortieren und aufsteigend durchnummeriert umbenennen. Ein selbsternannter Experte in meinem Bekanntenkreis wollte da am Ende einer Feier mal die zusammenkopierten Bilder aller Leute die fotografiert hatten völlig ungeordnet auf DVDs brennen und den Leuten mitgeben, weil er kein Programm installiert hätte um diese Aufgabe zu erledigen. Wenn man schon ausschliesslich Windows benutzt, sollte man sich wenigstens da auskennen. Ich benutze hauptsächlich Linux und habe das trotzdem in der Windows-Kommandozeile in 10 Minuten hinbekommen, so dass sich die Leute zu Hause am DVD-Player die Bilder nicht völlig unsortiert angucken mussten.
Die meisten halten sich offenbar schon für Experten, wenn sie Windows, MS Office und ein paar Spiele installiert bekommen. Was soll da so eine Statistik aussagen, bei der die Leute ihren Kenntnisstand selbst beurteilen dürfen? Ich selber würde meine IT-Kenntnisse nicht einmal als gut einstufen, weil ich kaum abschätzen kann, was ich alles noch nicht weiss, weil ich noch keine Zeit und Gelegenheit gefunden habe es zu lernen. Ich habe gerade mal wieder angefangen eine neue Programmiersprache zu lernen, nachdem ich schon diverse Programmiersprachen und Markup-Languages für Projektarbeiten gelernt habe und da sind immer noch genug über, die ich noch nie benutzt habe. Da fehlt also noch einiges an Wissen.
Visual Studio: Neue Preview von Version 2015, neue Gratis-Variante
@TurboV6: Die Sache mit dem absichtlich verkrüppelten Editor und die Gründe dafür kannst Du direkt bei Microsoft zusammen mit dem Thread der die Rückkehr der Macros fordert (https://visualstudio.uservoice.com/forums/121579-visual-studio/suggestions/2650757-bring-back-macros) nachlesen. Das die gleiche Strategie, die Nutzerstatistik auszuwerten und dann zu entfernen was nur wenige Leute nutzen, auch bei Windows gefahren wird und auf den Codec zum DVD-Abspielen unter Windows 8 deshalb verzichtet wurde, ebenfalls.
Deshalb hast Du wohl auch auf den Versuch verzichtet meine Aussagen zu widerlegen und lieber ein denglisches Internet-Modewort geäussert.
Satya Nadella in Berlin: Windows 10 ist mehr als nur Betriebssystem
@Paradise: Da wurde niemand erschlagen. Selbst meine kleine Tochter konnte Windows 8 sofort bedienen, nachdem ich ihr verraten hatte, dass es da versteckte "Funktionsecken" gibt mit denen man es dann ganz normal bedienen kann.
Versteckte Bedienelemente sind bei einer grafisches Oberfläche, deren Bedienung sich ja eigentlich von selbst erklären sollte, aber trotzdem ein klarer Designfehler und Usability-SuperGAU, da ein nicht vorgewarnter Anwender solche versteckten Bedienelemente nicht auf Anhieb finden kann und es somit keine selbsterklärende Bedienoberfläche mehr ist.
Die versteckten Bedienelemente von Windows 8 bleiben auf einem Desktop-PC aber auch für "eingeweihte" Nutzer weiterhin ein ineffizientes Fehldesign, weil sie oft noch längere und umständlichere Mauswege verlangen als die ohnehin schon ineffiziente Windows-Taskbar. Ich habe z.B. einen 6-Monitor-Setup und könnte meiner Maus jeden Tag Kilometergeld zahlen, wenn ich die Oberfläche von Windows 8 nicht komplett gegen meine eigene Oberfläche ohne Charm Bars und Taskbar ausgetauscht hätte. Bei meiner eigenen Oberfläche habe ich Kommandozeile, Startmenü, sämtliche Laufwerke mit ihren Dateilisten und die Herunterfahren-Schaltflächen, sprich das gesamte System, immer direkt per Rechtsklick auf den Desktop erreichbar unter meinem Mauszeiger. Da ist es egal, auf welchem der 6 Monitor ich mit dem Zeiger gerade bin, mit winzigen Mauszeigerbewegungen und maximal zwei Klicks (einer rechts, einer links) habe ich jede installierte Anwendung auf dem System im Handumdrehen gestartet. Davon kann man unter der originalen Windows 8 Oberfläche nur träumen. Die ist einfach ineffizient auf dem Desktop, deshalb möchte die keiner nutzen, der professionell damit arbeiten muss. Windows 8 bedienen zu lernen ist überhaupt nicht das Problem. Die Oberfläche ist einfach unkomfortabel auf einem Desktop: Viel zu lange Mauswege bis in Bildschirmecken und endlose lange Klick- und Scrollorgien. Oft sogar mit mehrmaligem Austausch des gesamten Bildschirminhaltes für Funktionen, wo selbst auf dem schon nicht sehr effizienten Windows 7 noch 1-2 Klicks ohne mehrmaligen Wechsel des kompletten Bildschirminhaltes reichten. Das braucht einfach kein Mensch, wenn er wirklich produktiv arbeiten möchte und keinen Spass an tagelangem Mausschubsen und Herumklicken hat. Als reine Beschäftigungstherapie mag Windows 8 ja wertvoll sein, zum Arbeiten ist es die Pest.
Das einmal jemand gesagt hätte: "Ich will mit Windows 8 nicht arbeiten, weil mir der Lernaufwand um die schlappe Hand voll an Veränderungen in der grafischen Oberfläche zu begreifen zu hoch ist!", ist mir in meinem Umfeld noch nicht untergekommen. Die hatten alle keine Lust auf noch mehr Mausschieberei und noch mehr Klickerei für das selbe Ergebnis.
Man kann dumm wie drei Meter Feldweg sein und hat nach einem Hinweis auf die versteckten Bedienelemente trotzdem keine Schwierigkeiten Windows 8 zu bedienen. Da gibt es also nicht viel zu lernen. Lerne mal 10% der Möglichkeiten der Windows Power Shell zu beherrschen und anzuwenden, da hast Du eine ganze Menge mehr zu lernen als wenn Du von Windows 7 kommend die grafische Oberfläche von Windows 8 bedienen lernen möchtest.
Ich bediene Windows fast nur so, wie ich auch alle meine Linux-Installationen bediene: Hauptsächlich aus der Kommandozeile, sprich CMD und PowerShell. Warum? Weil das effizienter ist als in grafischen Oberflächen herumzuklicken. Ich brauche z.B. zum Start eines Programms nicht erst irgendwelche Menüfenster öffnen und Icons in weiteren Menüs oder Suchergebnissliste suchen und anklicken. Ich muss mich auch nicht auf dem Desktop umsehen, wo ich das Icon des vor einem Jahr zuletzt genutzten Programms XY denn nun wieder abgelegt hatte. Ich gebe einfach den Namen des gewünschten Programms in der Kommandozeile ein und drücke Enter und da ist es. Ganz ohne Icon-Suche und Mausgerudere. Das ist effizient und darum interessiert mich die grafische Oberfläche die meiste Zeit überhaupt nicht. Die wird bestenfalls genutzt um grafisch aufgepeppte Dokumente, Videos, Fotos oder eben Webseiten hübsch bunt darzustellen. Die Arbeit erledige ich aber in der Kommandozeile. Weil es eben effizienter ist.
Stelle z.B. mal die statische IP Deines primären Netzwerkadapters auf grafischem Wege in Windows 8 ein. Ich wette, ich bin lange vor Dir fertig, selbst wenn ich die Zeile "netsh interface ip set address "Local Area Connection" static 192.168.1.1 255.255.255.0 192.168.1.254 1" komplett ohne Autocomplete tippen muss. Alleine das Aufrufen des Einstell-Dialogs mit dem Suchen des richtigen Eintrags in der Systemsteuerung, des richtigen Netzwerkkartenicons, des richtigen Untermenüeintrages, des richtigen Kartenreiters etc. auf grafischem Wege und der ständige Tastatur-Maus-Wechsel beim Eintragen der IPs bzw. der Netzwerkmaske übersteigt bei weitem die Zeit, die ich im 10-Finger-System brauche um die oben genannte Kommandozeile einzutippen und damit genau dieselbe Arbeit zu erledigen. DAS ist Effizienz und dafür lohnt es sich auch die entsprechende Befehlssyntax zu lernen.
Fazit:
Grafische Oberflächen sind nur ein Thema für Computer-Anfänger. Deshalb hat auch so lange niemand Wert darauf gelegt eine grafische Oberfläche für Unix/Linux-Systeme zu entwerfen in der alle Systemeinstellungen erreichbar sind. Das interessierte einfach niemanden, weil niemand sich die Mühe macht sich an endlosen Mausklickpfaden durch zig Untermenüs entlang zu hangeln um eine Einstellung zu ändern, wenn er einfach nur einen kurzen Befehl eintippen muss um dasselbe zu erreichen.
Wenn mir eine grafische Oberfläche zu ineffzient erscheint, dann ersetze ich sie einfach. Bei mir läuft auf Windows 8 (wenn ich es denn mal nutze) die von mir schon zu Windows-XP-Zeiten auf Windows portierte Version eines auf Linux-Systemen heute unter dem Namen Fluxbox bekannten Windowmanagers. Damit habe ich schon die ineffiziente Bedienoberfläche von Windows XP einfach ersetzt, danach die von Vista, 7 und nach einigen mauserschöpfenden Wochen mit Windows 8 eben auch dessen Oberfläche. Das 8.1er Update brauchte ich gar nicht erst.
Computer-Profis beschweren sich nicht über eine Oberfläche, sie tauschen sie aus oder verzichten auf sie, wenn sie ineffizient ist. ;-)
Visual Studio: Neue Preview von Version 2015, neue Gratis-Variante
@TurboV6: Was ich bin ist irrelevant. Die Fakten sprechen für sich.
Visual Studio: Neue Preview von Version 2015, neue Gratis-Variante
@TiKu: Wer mit seinen Produkten an einen Kundenstamm herankommen möchte, der selbst in den Medien verrissene Fehlkonstruktionen wie das iPhone 6 kauft, den wird es nicht wirklich stören, dass er Apps dafür nur auf MacOS kompilieren kann.
Übrigens ist MacOS, soweit ich weiss, kostenlos zu haben und läuft auch auf Intel-Hardware, die nicht von Apple stammt. Beispielweise läuft es auf meinen Tablet-Convertibles von 2005 und 2007, wo ich MacOS als Testsystem parallel zu Linux und dem mitgliefertem Windows installiert habe um Bekannten helfen zu können, die mit ihrem Mac nicht klarkommen. Da ich normalerweise nicht mit MacOS arbeite, kann ich dann da nachgucken, wie es funktioniert, wenn mich ein Bekannter mit einem Problem anruft. Für solche unbezahlten Hilfeleistungen würde ich mir auch nicht extra einen Mac kaufen. ;-)
Visual Studio: Neue Preview von Version 2015, neue Gratis-Variante
Visual Studio würde ich nicht einmal produktiv einsetzen wollen, wenn ich es nun geschenkt bekomme. Jedesmal wenn ich damit auf der Arbeit oder bei Bekannten arbeiten muss, ärgere ich mich innerhalb kürzester Zeit schwarz über den primitiven Editor. Seit dem letzten Release hat der nicht einmal mehr schnelle Text-Makros mit an Bord. Für viele Aufgaben braucht man daher einen zweiten Editor, der die im VS-Editor fehlenden Funktionen mitbringt, damit man schneller vorwärtskommt.
Microsoft fährt bei VS leider dieselbe "Optimierungsstrategie", mit der sie schon alle Windows-Versionen nach Vista verkrüppelt haben: Was laut Nutzerstatistik zu wenige Leute benutzen, fliegt aus der nächsten Version heraus. Was nicht mehr implementiert ist, braucht MS nämlich nicht zu warten und zu supporten, was die Weiterentwicklung und den Support eines Programmpaketes für MS billiger macht (Windows 8 bringt deshalb nicht einmal mehr einen Codec zum Abspielen von Film-DVDs mit. Der wurde wohl auch zu wenig genutzt und kostete MS zu viel Lizenzgebühren. Toll, so ein angebliches Multimedia-Betriebssystem, das nicht mal DVDs ohne Zusatzsoftware abspielen kann).
Dummerweise übersieht MS dabei aber offenbar, dass die überwiegende Masse der Nutzer eben niemals fortgeschrittene Nutzer sind und daher höhere Funktionalitäten naturgemäss nur von einer weit kleineren Zahl der Nutzermasse verwendet werden, diese jene Funktionen aber dringend braucht um effektiv arbeiten zu können.
Viele erfahrene Anwender deaktivieren zudem die Nutzerstatistikübermittlung an Microsoft (Das Erste was ich bei jeder neuen Windows- und Programm-Installation tue ist jegliche Übertragungen zu Microsoft unterbinden - alle Server von MS sind schon in meiner Firewall geblockt, d.h. selbst wenn ich mal etwas übersehen würde, kämen meine Internet-Rechner nicht zu Microsoft durch), was Microsofts Nutzerstatistiken zusätzlich hin zum Nutzerverhalten der Anfänger verschiebt.
Daher bekommen erfahrene Nutzer von MS inzwischen nur noch ineffizient zu nutzende, da für Anfänger optimierte Produkte vorgesetzt und das leider nicht nur bei Betriebssystemenoberflächen, sondern selbst bei professionell genutzten Software-Entwicklungsumgebungen wie Visual Studio.
Ich benutze, wenn ich schon einmal zwingend VS verwenden muss, seit dem letzten Release aussschliesslich externe Editoren und die grafische VS-Entwicklungsumgebung gar nicht mehr oder bestenfalls noch zum Debugging und selbst dafür habe ich den internen VS-Editor häufig mit einem Add-On um Vim-Keybindings erweitert, weil man sonst bei der Bedienung viel zu viel Zeit mit dem Wechseln von Tastatur zu Maus und wieder zurück vergeudet. Meinetwegen könnte sich MS die grafische Entwickungsumgebung ruhig sparen. Mir reicht der Compiler mit allen Bibliotheken und sonstigem Zubehör.
Auf die Idee Linux-Anwendungen auf Visual Studio zu programmieren, wie das im Artikel erwähnt wird, würde ich nie kommen. Eine gute Linux-Distribution ist das beste IDE der Welt. Da kann VS lange nicht mithalten, selbst wenn es einen brauchbaren Editor hätte. Daher muss MS sicher nun schon VS kostenlos für geschäftliche Nutzung anbieten. Sonst benutzten das zu wenige Entwickler, sofern sie die freie Wahl haben. ;-)
Hat das Visual Studio Community 2013 schon jemand heruntergeladen und installiert und weiss daher, ob da wieder irgendwelcher Online-Aktivierungs-/Registrierungs-Schnickschnack nötig ist? Meine Firewall blockt alle Microsoft-Server-IPs und meine eigenen Rechner zur Softwareentwicklung haben erst gar keinen Zugang zum Internet. Insofern kann ich mir den VS Community 2013 Download privat komplett sparen, wenn es zur Aktivierung erst "Nach-Hause-Telefonieren" muss. VS läuft dann ohnehin nicht da, wo ich es bräuchte.
Bildung 2.0: UNESCO "Weltbibliothek der Wissenschaft" geht online
@Kiebitz: Bevor einem Urheberrechtsanwälte den Laden gleich wieder schliessen, sollte man lieber klein anfangen und jedes Werk sorgfältig darauf prüfen, dass es niemandem möglich ist irgendwelche Rechte an dem Material geltend zu machen und einzuklagen.
Bis jemand das vorhandene Material durchgearbeitet hat, wird ausserdem sicherlich schon wieder etwas dazugekommen sein. ;-)
Ob das Material in deutsch oder in englisch vorliegt ist mir eigentlich auch egal. Mir fällt ohnehin nicht mehr auf, ob ich etwas in Englisch oder in Deutsch lese. Lästig ist nur, wenn ich über gänzlich aus englischer Fachliteratur erarbeitete Themen plötzlich in Deutsch referieren soll und ich dann feststelle, das ich das Thema zwar draufhabe, mir aber das deutsche Fachvokabular fehlt. Da kann ein auf deutsch gewünschter Vortrag schon etwas komplizierter werden.
Microsoft-Chef Satya Nadella spricht vor Studenten der TU-Berlin
@J3rzy: Klar hat das Gründe. Die, welche ich oben genannt habe: Frühe Konditionierung der meisten Menschen auf Windows und MS Office, da das die am weitesten verbreitete Software-Kombination für Büroaufgaben im PC-Bereich ist. Die meisten Menschen lernen erwiesenermassen nicht gerne dazu und versuchen möglichst mit dem durchs Leben zu kommen was sie schon gelernt haben. Wegen dieser Art Lernfaulheit wird dann auch gerne mehr Geld gezahlt um sich selbst nicht weiterbilden zu müssen und trotzdem irgendwie zum Ziel zu kommen. Das sie dafür mit sie funktionell einschränkender, ineffizienter Software wie MS Office arbeiten müssen, die ihr eigenes Potential begrenzt und damit Arbeitszeit (= Geld) verschwendet, sehen die meisten Anwender nicht.
Vielen der oft eitlen "Führungspersönlichkeiten" bricht zudem ein Zacken aus der Krone, wenn sie plötzlich an ihrem Arbeitsplatz mit Software umgehen müssen, die sie nicht kennen und sich von anderen darüber belehren lassen müssen, wie die zu verwenden ist oder eben an einfachsten Aufgaben scheitern. Daher versuchen sie, sobald sie etwas zu sagen haben, alles auf ihnen bekannte Software umzurüsten.
Das Open-Source-Software für die Aufgaben in Behörden funktionell unzulänglicher wäre als Closed-Source-Software kann nach 10 Jahren Verwaltungsarbeit mit einem linuxbasierten System mit OpenOffice in München wohl niemand mehr ernsthaft behaupten. Oder haben die Mitarbeiter dort nun 10 Jahre lang alle Arbeit aufgeschoben, die aufgrund fehlender Funktionalitäten in OpenOffice erst abgearbeitet werden kann, wenn sie irgendwann in ferner Zukunft möglicherweise doch wieder auf Windows und MS Office umsteigen?
Ein gutes Merkmal zum Erkennen von mentalen Konditionierungen ist es, wenn man Leuten nachweisen kann, dass sie über bestimmte Handlungsweisen die sie praktizieren nie ernsthaft nachgedacht haben bzw. nachdenken und sich somit irrational verhalten.
Der Oberbürgermeister bzw. der Vize-Bürgermeister von München weiss z.B. nicht einmal genau zu begründen, warum er zu Windows/MS-Office zurück möchte, wie hier ersichtlich wird:
http://www.heise.de/open/meldung/Muenchner-Buergermeister-sieht-deutliche-Schwaechen-bei-LiMux-2391735.html
Er sieht angeblich "deutliche Schwächen bei Linux", die aber scheinbar für ihn selbst so undeutlich sind, dass er sie nicht einmal genau benennen, geschweige denn begründen kann, wieso die Probleme die er hervorbringt nun Schwächen von linuxbasierten Systemen sein sollen. Offenbar haben ihm Microsoft-Mitarbeiter noch keinen Marketing-Spruch in den Mund gelegt, mit dem sich Umstellungskosten im zweistelligem Millionenbereich und jährlich einige Millionen Lizenzgebühren auf Kosten des Steuerzahlers kleinreden lassen, damit er sich durch eine "[...]funktionierende, zeitgemäße IT-Ausstattung der eigenen Verwaltung [...] auf Augenhöhe mit Wirtschaft und Gesellschaft wahrgenommen [...]" fühlen kann (Mal ehrlich, der Spruch stammt doch wohl direkt aus der Feder der MS Marketingabteilung und er hat ihn brav aufgesagt. Applaus, Applaus!).
Der Steuerzahler darf also, wenn es nach OB und Vize ginge, für ein reines Imageproblem zahlen, dass die beiden mit Open-Source-Systemen haben. Das ist ziemlich lächerlich, denn das LiMux-Projekt ist längst sogar im Ausland bekannt und bringt Deutschland, in Zeiten wo das Vertrauen in die Sicherheit von amerikanischer Closed-Source-Software seine Existenzberechtigung vollends verloren hat, daher eher Prestige. Auf YouTube kann man sich z.B. Vorträge der LiMux-Verantwortlichen vor Behördenleitern der Schweiz ansehen, welche offenbar gerne so ein Projekt in den eigenen Verwaltungen aufziehen würden.
Das Münchens Vize in dem Heise-Artikel kurz darauf behauptet, dass für ihn das grösste Problem mit LiMux darin besteht, dass er seinen Terminkalender und seine Emails nicht auf SmartPhone oder Tablet einsehen kann (Mal ganz davon abgesehen, dass dies Grundfunktionalitäten sind, die auf Linux-Systemen schon seit über 15 Jahren funtionieren: Ist es für den gemeinen Bürger überhaupt wünschenswert, dass von Behörden Amtgeheimnisse, die seine persönlichen Daten enthalten und sein Leben negativ beeinflussen können wenn sie in die falschen Hände gelangen, auf leicht abhörbare SmartPhones übertragen werden, nachdem selbst das SmartPhone der Kanzlerin schon gehackt wurde?) ist schon ein ziemlicher Lacher, denn die Betriebssysteme von SmartPhones und Tablets sind in der Mehrzahl selber unixoid wie bei iOS oder sogar ein lupenreines Linux wie bei Android. Die stehen also einem Linux-System viel näher als einer Microsoft-Lösung und haben daher eher mit letzterer Probleme.
Zum Schluss gibt er dann sogar zu, "dass nun zunächst genau evaluiert werden müsse, welche Schwachstellen das System warum hat und wie respektive ob diese behoben werden können". D.h. er weiss selber gar nicht worum es geht und wartet nun auf eine Eingabe von aussen, die ihm sagt, wie er die Rückumstellung als vorteilhaft verkaufen soll. Das Einzige was er weiss ist, dass er gegen LiMux ist. Die offizielle Begründung warum das so ist, müssen ihm offenbar erst andere in den Mund legen, weil er gar keine Erfahrung mit Linux-Systemen oder OpenOffice hat.
Das Dumme an Konditionierungen ist halt, dass sie das Denken komplett ersetzen können und der Konditionierte somit selbst nicht genau benennen kann, warum er eine ankonditionierte Verhaltensweise zeigt. Das ist hier ganz offensichtlich der Fall, wenn aufgrund von ankonditionierten Vorurteilen Entscheidungen getroffen werden bevor überhaupt das notwendige Wissen und notwendige Fakten vorliegen.
Das Einzige was mich wundert, ist die Tatsache, dass es das LiMux-Projekt schon so lange gibt, obwohl Bund, Länder und andere Kommunen überwiegend auf Windows/MS Office setzen. Ich könnte mir nämlich z.B. nicht vorstellen, dass eine Verwaltung über 10 Jahre lang an MS Office festgehalten hätte, wenn fast alle anderen Verwaltungen OpenOffice verwenden würden. Bis zur 2013er-Version konnte man mit MS Office nämlich nicht ein einziges natives Dateiformat eines anderen Office-Paketes am Markt einlesen (Und auch jetzt kann MS Office lediglich das ODF-Format lesen, während OpenOffice bei mir sogar alte Word-Dokumente aus den 90er Jahren öffnen kann, was Word schon seit längerem nicht mehr so ohne weiteres hinbekommt - was das für die Archivierbarkeit von in Word verfassten, amtlichen Dokumenten heisst, wenn ich nach 15 Jahren mit einem aktuellen Word nicht mal mehr meine alten Word-Dokumente auf Anhieb öffnen kann, brauche ich ja wohl nicht zu sagen.). D.h. die einfache Übernahme und Bearbeitung von mit OpenOffice erstellten Formularen anderer/höherer Behörden durch die wenigen kommunalen Verwaltungen mit MS Office wäre in dem Fall komplett unmöglich, weil MS Office keinerlei Importfilter für diese Dokumente hätte.
In einem OpenOffice-Umfeld wäre MS Office somit nicht lebensfähig. OpenOffice in einem MS-Office-Umfeld aber scheinbar schon, wie man am LiMux-Projekt sieht. Man darf also gespannt sein, was passiert, wenn China flächendeckend in Behörden Linux-Systeme mit einem Open-Source-Officepaket einführt. Alle Unternehmen, die dann im chinesischen Markt agieren wollen, und daher mit den Behörden kommunizieren müssen, werden sich nämlich dann überlegen müssen, ob sie weiter auf Microsoft-Software setzen und ständige Probleme im Austauschen und Bearbeiten amtlicher Formulare haben wollen, oder ob sie auf dieselbe Software setzen, die von chinesischen Behörden und chinesischen Unternehmen verwendet wird. Da könnte Microsoft ein riesiger Markt wegbrechen und dann ist die Frage, wann die ersten Unternehmen weltweit mit Open-Source-Software arbeiten, weil China ihr wichtigster Absatzmarkt ist und sie keinen Microsoft/Linux-Mischbetrieb supporten möchten. Da könnte für MS Office die Luft sehr dünn werden.
Die Chinesen geben unseren Politikern und Unternehmen, die sich derzeit nach Belieben mit amerikanischer Software ausspionieren lassen, gerade eine Lehrstunde, wie man politischer und Wirtschaftsspionage einen Dämpfer verpasst und auch wie man Open-Source-Lösungen erfolgreich einführt. Man lässt nicht ein paar Verwaltungen ins Kalte Wasser springen und lacht sich kaputt, wenn die in dem reinen Microsoft-Umfeld der anderen Behörden dann scheitern, nein, man beschliesst von oben, dass man auf Bundesebene kostenlose und speziell von eigenen Experten durchgesehene und abgesicherte Open-Source-Software verwenden möchte und lässt nur noch für diese Formulare und Anwendungen erstellen. Dann werden nämlich die Bundesländer bis hinunter zu den Kommunalverwaltungen in kürzester Zeit auf den Zug aufspringen, um Anträge und Formulare des Bundes auch weiterhin problemlos bearbeiten zu können.
Ach ja, nur damit kein Missverständnis aufkommt: Ich bin gegen Linux in Behörden, Firmen, auf Webservern und in den Händen von DAUs. Linux-Systeme sind von kompromisslosen Enthusiasten für kompromisslose Enthusiasten designt, die effizient arbeiten wollen und Systeme hassen, die einfach mal morgens nach einem Update mit einem BSOD hochkommen und die man dann erstmal reparieren darf anstatt damit zu arbeiten. Grössere Verbreitung von Linux-Systemen, gerade in Behörden und Konzernen wo man grosse Datenmassen erbeuten kann, führt nur dazu, dass sich mehr kriminelle Hacker und Malwareautoren diesen Systemen zuwenden. Das ist aus meiner Sicht nicht wünschenswert und daher hoffe ich sogar, das Linux aus deutschen Verwaltungen komplett verschwindet. Meine Daten haben deutsche Behörden ohnehin nicht mehr. Es kann mir also egal sein, wenn da über die Windows-Rechner ständig Bevölkerungsdaten von kriminellen Organisationen und Einzelpersonen gestohlen werden.
Leute die Linux nicht zu schätzen wissen, haben Windows als Strafe wirklich verdient. Ein System bei dem das Hauptdateiverwaltungstool "Explorer" seit über 20 Jahren Probleme mit langen Dateipfaden, Sonderzeichen in Datei- und Ordnernamen und in bestimmten Konstellationen sogar Probleme mit gleichlautenden Unterverzeichnisnamen hat, kann man eigentlich gar nicht als Betriebssystem bezeichnen. Aber auf Windows scheinen ja seit jeher sinnlose Funktionen, wie wechselbare Hintergrundbilder und Bildschirmschoner (Wozu braucht man letztere auf LCD-Monitoren eigentlich noch? Die sollten doch ursprünglich nur das Einbrennen des Bildschirminhalts bei Röhrenmonitoren verhindern?) und neuerdings nutzlose, ineffiziente, kindlich bunte Rechtecke und Quadrate wichtiger zu sein, als zuverlässige Grundfunktionen des Betriebssystems.
Ich finde es gut, wenn möglichst viele Leute mit Microsoft-Software arbeiten. Neben denen sehe ich beim Arbeiten mit Linux immer gut und sehr effektiv und professionell aus, ohne mich auch nur dafür anstrengen zu müssen. ;-)
Bildung 2.0: UNESCO "Weltbibliothek der Wissenschaft" geht online
So etwas war schon lange überfällig. Wikipedia ist schon nicht übel, aber wenn man eine belastbare wissenschaftliche Quelle zitieren muss oft nicht wirklich das, was man nennen möchte um eigene wissenschaftliche Thesen und Erkenntnisse zu untermauern.
Sollte das ein Erfolg werden, sind endlich hochqualitative Informationen für jeden, weitgehend unabhängig von der finanziellen Situation, verfügbar.
Da können sich die Verlage mit ihren wissenschaftlichen Standardwerken für oft weit über 50EUR pro Buch mal warm anziehen. Das könnte endlich freie Bildung für freie Bürger werden und auch sozial schwachen Familien hunderte Euro für Schulbücher sparen.