WinFuture.de Test: 10 DVB-T USB Sticks im Vergleich

21.06.2006 13:39 
Terratec Cinergy Hybrid T USB XS

Allgemeine Informationen

Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 129 Euro ist der Cinergy Hybrid T USB XS von Terratec das teuerste Gerät in unserem Test. Für dieses Geld bekommt man allerdings auch eine ordentliche Ausstattung. Im WinFuture-Preisvergleich kann diese Hardware bereits ab 94,39 Euro erworben werden. Auch bei diesem Modell handelt es sich um einen hybriden Stick, der sowohl analoge als auch digitale Signale verarbeiten kann. Mit den Maßen 80 x 30 x 15 Millimeter unterscheidet sich der Empfänger kaum von der Konkurrenz aus dem Test.

Zum Lieferumfang gehört eine kleine Stabantenne, eine Kabelpeitsche mit Videoeingang, Audioeingang und Infrarotsender, ein Adapterkabel für andere Antennen sowie ein kurzes USB-Verlängerungskabel. Auf der CD findet man alle benötigten Treiber sowie die Software PowerCinema von Cyberlink, die für das Fernsehen vorgesehen ist. Die mitgelieferte Fernbedienung ist deutlich größer als alle anderen im Test, bietet dafür aber auch wesentlich mehr Funktionen. In gedruckter Form liegt lediglich ein kleines Übersichtsblatt bei, welches die verschiedenen Anschlüsse am Empfänger erklärt. Die restliche Dokumentation liegt in digitaler Form auf der CD vor.


Als Systemvoraussetzungen nennt Terratec einen Prozessor mit 2 GHz, 512 MByte Arbeitsspeicher, sowie eine Grafikkarte, die DirectDraw und Video-Overlay unterstützen muss. Auch bei diesem Modell wird eine USB 2.0 Schnittstelle benötigt. Windows XP mit installiertem Service Pack 2 wird empfohlen.

Installation & Einrichtung

Der große Lieferumfang bei diesem DVB-T Stick schreckt im ersten Augenblick etwas ab, jedoch ist das Zusammenbauen kein Problem. Es liegt ein kleines Übersichtsblatt bei, welches durch Fotos darstellt, welches Kabel wo angeschlossen werden muss. So muss neben der Antenne auch noch eine Kabelpeitsche angeschlossen werden, die einen Video- und Audio-Eingang sowie den Infrarot-Empfänger beinhaltet. Möchte man statt der Stabantenne, die man mittels eines magnetischen Fußes sicher positionieren kann, lieber eine Zimmer- oder Dachantenne anschließen, kann man dies dank des mitgelieferten Adapters problemlos tun.

Nachdem der Zusammenbau erledigt ist, sucht man sich einen freien USB 2.0 Port und die Installation kann beginnen. Die Treiber werden automatisch von der CD bezogen. Das Aufspielen der Software geschieht nach wenigen Klicks automatisch. Dabei handelt es sich um PowerCinema 4.0 von Cyberlink, ein Hersteller, der sich durch die Software PowerDVD bereits einen Namen gemacht hat. Optional lassen sich auch noch zusätzliche Programme aufspielen: Make DVD 1.0 zum Erstellen von DVDs, der Remote Control Editor, mit dem sich die mitgelieferte Fernbedienung nutzen lässt sowie der Adobe Reader 7 zum Lesen des Handbuchs. Sollte auf dem System die Grafikschnittstelle DirectX 9 noch nicht vorhanden sein, so kann man das entsprechende Paket von der CD beziehen.

Beim ersten Start von PowerCinema wird man von einem Assistenten durch die erste Phase der Einrichtung begleitet. So lassen sich diverse Einstellungen zum Aussehen der Software vornehmen und die Sendersuche wird durchgeführt. Dies war in unserem Test innerhalb von drei Minuten erledigt.

Die Fernbedienung funktionierte anfangs nicht, was daran lag, dass wir die Software Remote Control Editor nicht installiert hatten. Diese ist notwendig, um die Software bequem fernzusteuern. Nach der Installation klappte auch dies problemlos. Leider ist der Infrarot-Empfänger etwas ungünstig angebracht, da er sich durch die Bindung an die Kabelpeitsche schlecht positionieren lässt. Allerdings ist der Empfang auch aus entlegenen Winkeln möglich, was diesen Minuspunkt wieder wettmacht.

Funktionsumfang

Die Software PowerCinema bietet einen großen Funktionsumfang und vereint alles unter einer hübschen, benutzerfreundlichen Oberfläche, die sehr stark an die Media Center Edition von Windows XP erinnert. So wird in der Senderübersicht von jedem Kanal ein Screenshot angefertigt und der Reihe nach aktualisiert. Darunter findet man den Namen des Senders, so dass man nicht wie bei dem Programm DVB-Tplayer anderer Hersteller raten muss, um welchen Sender es sich handelt.

Der Electronic Program Guide (EPG) ist sehr gut gelungen. In einer Art Tabelle findet man alle Sender sowie die Uhrzeit. Mit Balken wir dargestellt, von wann bis wann ein Programm läuft – so sollte es sein. Allerdings fehlen von sehr vielen Sendern die Programmdaten, so dass man weiterhin auf einer Fernsehzeitung angewiesen ist. Im Optionsdialog kann man wahlweise einen Internetservice nutzen um die Informationen für das EPG zu beziehen. In den meisten Fällen ist dieser aber mit monatlichen Gebühren verbunden.

Die Aufnahme einer Sendung funktioniert problemlos, wenn auch mit kurzen Aussetzern am Anfang und Ende. Die Programmierung ist sehr einfach, nutzt aber nicht die EPG-Daten. In einer übersichtlichen Tabelle bekommt man alle geplanten Aufnahmen angezeigt. Trotz einer langen und intensiven Suche war es uns nicht möglich, Radiosender, die über DVB-T ausgestrahlt werden, zu empfangen. Die entsprechende Funktion ist schlichtweg nicht vorhanden. Stattdessen findet man eine Funktion vor, um analoge Sender zu suchen, was mit dem Modell von Terratec aber nicht möglich ist.

Die mitgelieferte Fernbedienung macht sogar den Modellen einer Hifi-Anlage Konkurrenz, da sie wirklich für jede erdenkliche Funktion eine eigene Taste aufweist. Dadurch ist sie natürlich entsprechend groß und ist nicht wirklich für den mobilen Einsatz geeignet. Der Vorteil ist, dass man für keine Funktion seinen Sessel verlassen muss.

Die Funktionen für den Videotext sind sehr gut durchdacht und lassen sich leicht bedienen. Eine Seite lässt sich sowohl über die Tastatur als auch über die Fernbedienung anwählen und ist nach kurzer Zeit auf dem Bildschirm. Während des Fernsehens kann jederzeit ein Screenshot des Bildes angefertigt werden, der dann automatisch in einem vorher definierten Ordner abgespeichert wird.


Bild- & Tonqualität

Die allgemeine Bild- und Tonqualität gibt liefert keinen Grund für Beanstandungen, jedoch hat das Modell von Terratec mit vielen Problemsendern zu kämpfen. EuroSport, VIVA+ und DSF verursachen immer ein leichtes, in unregelmäßigen Abständen auftretendes Ruckeln. Die Kanäle EuroNews und n-tv sind nicht schaubar, da hier bis auf einige Schnipsel keine Audio- und Videoinformationen beim Zuschauer ankommen.

Fazit

Für knapp 130 Euro bietet der Terratec Cinergy Hybrid T USB XS einen ordentlichen Funktionsumfang und eine ausgereifte Software, die nicht nur schick aussieht sondern auch kinderleicht zu bedienen ist. Kritikpunkte sind hier der Electronic Program Guide, der nicht für alle Sender Daten liefern kann sowie die fehlende Möglichkeit, DVB-T Radiosender zu empfangen. Das Gerät eignet sich auch für Anwender, die in Regionen leben, in denen noch kein DVB-T verfügbar ist. Hier kann dann das analoge Signal empfangen werden und man ist gleichzeitig für die Zukunft gerüstet.
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