Test: Need for Speed Underground 2

23.12.2004 18:26 

Reihe mit Tradition

Im zehnten Jahr das achte Spiel: die Need for Speed Reihe erfreut sich großer Beliebtheit. Die Entwickler haben auch diesmal Grund zur Freude, der neueste Sohn aus dem Hause Electronic Arts ist der bis dato gelungenste Nachfolger.
Rennspiele in verschiedenster Form und Aufmachung begeisterten Millionen von Computer- und Konsolenspielern in den letzten zehn Jahren. Erst ging es nur um das pure Rennen, dann konnte man Polizei spielen, zum Millennium gab es dann die komplette Porschedynastie zum Durchleben, und schließlich hatte man 2003 eine ganz neue Idee: man wollte cool sein. Autos sollten nicht nur schnell sein, sondern auch optisch ordentlich was hermachen. Aus der Idee wurde „NfS: Underground“, ein riesiger Verkaufserfolg, in dem man Autos kaufen und Schritt für Schritt tunen kann. Auch äußerlich verhalfen gewisse Zusatzteile zum absoluten Prollfaktor, eingefleischte Fans beklagten aber eine gewisse Eingeschränktheit im Spielverlauf.

Dick in der Branche

In der direkten Fortsetzung „Underground 2“ bringt ein recht einfach gestrickter Plot den Spieler mitten ins rasante Geschehen, die Storyteile sind in Videos im Comicstil verpackt. Die wichtigste Änderung im Vergleich zum Vorgänger: Rennen sind nicht mehr im Menü auszuwählen, eine ganze Stadt wurde kreiert, in der man frei und nach Lust und Laune herumfahren kann – direkt zu den Orten des Geschehens. Schnell kommt ein GTA-Gefühl auf, wenn man sich sein Startauto ausgewählt hat und es losgeht. Aussteigen kann man nicht, schließlich ist die Stadt auch recht leblos, Menschen fehlen völlig.
In sieben verschiedene Renntypen kann sich der Spieler beweisen, nach jedem Erfolg gibt es Geld um es im nächst gelegenen Shop auszugeben. Die Stadtkarte zeigt dem Spieler alle Rennen und entdeckte Läden, per Doppelklick wird ein GPS-System aktiviert. Ein Pfeil zeigt den kürzesten Weg zum angestrebten Ziel an. Nach kurzer Eingewöhnungsphase geht die Steuerung seines Boliden leicht von der Hand, eine gewisse Reaktionsfähigkeit sollte man im Laufe des Spielens schon entwickeln, um gewissen Störgrößen wie anderem Autos oder Straßenbegrenzungen ausweichen zu können. Um die 300 Teile für 30 Originalfahrzeuge können im Spiel gekauft und eingebaut werden. Im Spiel befinden sich verschieden artige Läden, die z.B. für das Tuning unter der Motorhaube verantwortlich sind oder einfach nur Lacke und Dekors bieten.

Adrenalinstöße im Outrun

Ohne Kontinuität geht es nicht: Auch im zweiten Teil der Underground-Reihe erweitert sich die Stadt nach einer bestimmten Anzahl von Siegen. Richtig tief in die Tasche greifen muss man für das gleichmäßige Verbessern mehrerer Autos. Jede Spielstufe in Underground 2 wird begleitet von einem Sponsorvertrag. Verschiedene Rennen müssen gefahren werden, mit entsprechendem Tuning sind Prämien wie das Erscheinen eines Titelbilds mit seinem Boliden zu ergattern.
Ein virtuelles SMS-System informiert den Spieler stetig über neu freigeschaltete Upgrades, in Anrufen bekommt man Tipps, wo Rennen stattfinden, die nicht auf der Karte eingezeichnet sind. Für Adrenalinstöße sorgt außerdem der „Outrun“-Modus. Konkurrenten im Tuningbusiness sind auf der Umgebungskarte eingezeichnet, hat man sie gefunden, kann man sie herausfordern und dann Geldprämien kassieren, sofern man die gegnerischen Karren um 300 Meter abhängt.
Das Spiel bietet sehr viele Handlungsmöglichkeiten: wie schnell man in der spielinternen Evolution aufsteigt, liegt ganz allein beim Spieler. Die Atmosphäre der Stadt kommt realistisch herüber, Musik und Bild sind gut aufeinander abgestimmt. Ein breites Spektrum offeriert Underground 2 an grafischen Effekten. Dabei entscheidet die eingebaute Grafikkarte im PC darüber, inwieweit das Spiel seine Möglichkeiten entfaltet. Mittels eines 1,8 Ghz Prozessors und einer aktuellen Mid- bis Highrange Grafikkarte sollte das technische Potential des Spiels überwiegend ausgeschöpft werden können.

Riders on the Storm

Wie bei allen EA-Spielen, die für mehrere Plattformen entwickelt wurden, erkennt man im Menü deutlich die für Konsolen ausgelegte Struktur. Besondere Klasse haben die Entwickler bei der Musikauswahl bewiesen: ein flotter Remix des Doors-Klassiker „Riders on the Storm“ von Snoop-Dogg begrüßt die Spieler im Menü. Im Netzwerkmodus können lebendige Mitspieler als Konkurrenten herausgefordert werden, dies funktioniert sowohl im Internet als auch endlich im Heimnetzwerk (LAN).
Grafik, Musik und Atmosphäre sind das Maß der Dinge und ziehen den Spieler stundenlang in den Bann.

Need for Speed: Underground 2 (Electronic Arts)Wertung: 92%
für herausragende Atmosphäre und Gameplay

Erhältlich für PC (45€), X-Box (50€), PS2 (52€), GameCube (55€), GBA (50€)

Systemvoraussetzungen PC:
Mindest: 1,5 Ghz, 128 MB Grafikkarte, 512 MB RAM
Empfohlen: 2,4 Ghz, DirectX9 Grafikkarte, 512 MB RAM
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