Internet Explorer 8 Beta 2 - Die Neuerungen im Überblick

28.08.2008 19:57 
Mehr Geschwindigkeit
Microsoft will sich mit dem Internet Explorer 8 nicht auf einen Benchmark-Krieg einlassen, bei dem es nur darum geht, mit einer noch schnelleren Verarbeitung von verschiedenen Testaufgaben zu protzen. Stattdessen setzt man auf eine kontinuierliche Steigerung der allgemeinen Nutzungsgeschwindigkeit des Browsers. Dazu zählt nicht nur die Verarbeitung und Anzeige von Webcode, sondern auch die bereits erwähnten Maßnahmen zur Komfortsteigerung.

Lediglich beim Umfang von JavaScript spricht Microsoft von einer Beschleunigung um bis zu 400 Prozent gegenüber dem Internet Explorer 7. Nach Angaben von Ryan Servatius von Microsoft will man sich nicht an dem von Mozilla und Opera so gern zitierten SunSpider Benchmark messen lassen, sondern versucht stattdessen realistischere Maßnahmen zum Steigern der Geschwindigkeit zu ergreifen. Dazu werden kontinuierlich die 100 wichtigsten Webseiten der Welt als Testmuster herangezogen, um zu prüfen, wie der Internet Explorer 8 mit ihnen klarkommt.


Ryan Servatius & Paul Cutsinger in Aktion

Auch mit Hinblick auf die neuen Funktionen meint Servatius, dass es nicht um das möglichst schnelle Erledigen von Benchmarks geht. Der schnellste Browser sei derjenige, der die Ziel-Seite gar nicht öffnen braucht, um die vom Nutzer benötigten Informationen zurück zu bringen. Sein Kollege Paul Cutsinger, der mit Servatius anlässlich der Vorstellung der Beta 2 des Internet Explorer 8 durch Europa reist, versprach zudem weitere Verbesserungen in Sachen Performance.

Man bessere praktisch ständig nach, da täglich eine ganze Reihe von Tests durchgeführt werden. Die dabei auftretenden Probleme werden jeweils umgehend gelöst. Nachdem die Integration neuer Features mit der Beta 2 beendet ist, will man die Zeit bis zur endgültigen Fertigstellung des neuen Browsers dafür verwenden, massiv in Leistungsoptimierungen zu investieren. Gerade was Abstürze angeht sei man sehr bemüht, so Cutsinger.

In ersten unabhängigen Tests bestätigt sich, dass der Internet Explorer 8 in der neuen Vorabversion bereits in der Lage ist, JavaScript tatsächlich wesentlich schneller zu verarbeiten. Es vergeht nun nur noch ein Drittel der beim Internet Explorer 7 nötigen Zeit. Im Vergleich zur Konkurrenz von Firefox und Opera hinkt Microsofts neuer Browser aber noch hinterher, wobei es sich hier um den von den Redmondern kritisierten SunSpider JavaScript Benchmark handelt.

Mehr Sicherheit
Die Beta 2 des Internet Explorer 8 soll das Surfen im Netz noch sicherer machen. Schon vor der Veröffentlichung hatte Microsoft ausführlich über seine Pläne zur Steigerung der Sicherheit informiert. Es geht vor allem um einen besseren Schutz der Privatsphäre, der durch einen neuen "Privat-Browsing-Modus" mit dem Markennamen "InPrivate" gewährleistet werden soll.

Mit InPrivate soll der Nutzer mehr Möglichkeiten erhalten, die beim Surfen im Internet anfallenden Daten zu kontrollieren und zu löschen. InPrivate bietet dazu ein spezielles Browser-Fenster, bei dessen Nutzung keinerlei Daten dauerhaft gespeichert werden. Schließt der Nutzer das mit InPrivate arbeitende Browser-Fenster, werden Cookies, Passwörter, Adresszeileneingaben, Suchanfragen, temporäre Dateien und Formulardaten aus der vorangegangenen Session automatisch gelöscht.


Microsoft steigert mit dem Internet Explorer 8 auch den Komfort bei der Nutzung der bereits vorhandenen Möglichkeit zur Löschung des Browser-Verlaufs. Löscht man bisher den Verlauf, werden alle Cookies entfernt. Dies betrifft auch jene, die zum Speichern von Nutzereinstellungen für bestimmte häufig frequentierte Webseiten dienen. Mit der Beta 2 ist es nun möglich, alle Verlaufsdaten mit Ausnahme der Cookies für häufig besuchte Internetangebote zu löschen. Dies wird über die Favoritenliste realisiert, will man also die Cookies einer Seite beim Löschen des Verlaufs behalten, muss man die jeweilige Website zu den Favoriten hinzufügen.


Microsoft will mit dem IE8 den Anwendern zudem mehr Kontrolle über die Art der Informationen geben, die ein Webseitenbetreiber über sie sammeln und an Dritte weitergeben könnte. Anbieter von Inhalten, die damit mehrere Websites versorgen, sammeln häufig Daten über die Nutzer der jeweiligen Angebote, ohne dass der Anwender weiß, um was für Informationen es sich handelt. Auf diese Weise kann der Anbieter, wenn er mehrere Webangebote mit Inhalten versorgt, möglicherweise Profile der Nutzer erstellen und sich so ein Bild von ihrem Verhalten machen. Mit der Funktion "InPrivate Blocking" ermittelt der Internet Explorer 8 künftig selbst Daten über sammelwütige Anbieter.


Firmen, die auf mehr als 10 verschiedenen Websites Daten über die Anwender sammeln, werden dann auf Wunsch des Nutzers automatisch geblockt. Der Anwender kann dabei entscheiden, welche Inhalte er zulassen oder blockieren möchte und sich über die Drittanbieter informieren.
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