Hybrid-Festplatten: Was bringen sie wirklich? Ein erster Test

09.04.2007 14:07 
Sind die neuen Laufwerke wirklich schneller?

Bei unserem Testsystem ließen sich mit der ReadyDrive-Funktion deutliche Beschleunigungseffekte erzielen. Wir haben zunächst keinerlei zusätzliche Programme installiert. Stattdessen prüften wir die Dauer des Startprozesses von Windows Vista direkt nach der Installation. Nur der Treiber für die Grafiklösung Nvidia GeForce Go 7600GS wurde ergänzend installiert, um eine einwandfreie Grafikdarstellung zu gewährleisten. Unsere Zeitmessung beginnt nicht mit dem Drücken des Einschaltknopfes am Notebook-Gehäuse, da sich das Hybrid-Laufwerk bis zum Laden von Windows Vista wie eine normale Festplatte verhält, also keinen Geschwindigkeitsvorteil bringt.


Windows startet schneller...

Stattdessen messen wir ab dem Erscheinen des bekannten Ladebalkens von Windows. Im Vergleich erreicht die Hybrid-HDD eine um rund 30 Prozent kürze Ladezeit. Während beim Hitachi-Laufwerk ohne Flash-Speicher im Durchschnitt 37 Sekunden vergehen, bis das Laden von Windows Vista Ultimate in seiner Standardkonfiguration abgeschlossen ist, dauert dieser Vorgang beim Hybrid-Modell von Samsung nur ca. 26 Sekunden.


Die anderen Verbesserungen, die uns von den Herstellern und Microsoft versprochen werden, lassen sich nur schwer mit konkreten Werten belegen. Die angekündigte Beschleunigung der Startzeit von Programmen direkt nach dem Hochfahren des Systems fiel in unserem Fall offenbar zu gering aus, um mit einer handelsüblichen Stoppuhr ermittelt zu werden.


...aber Benchmarks sagen nichts aus.

Anhand von Benchmarks mit verschiedenen Systeminformationswerkzeugen ließen sich bei der Lese- und Schreibgeschwindigkeit kaum Unterschiede feststellen. Beide Laufwerke erreichen eine durchschnittliche Lesegeschwindigkeit von 44 Megabyte in der Sekunde. Auch die durchschnittliche Zugriffszeit zeigt kaum Unterschiede zwischen den beiden Laufwerken.

Teilweise kann die Hybrid-Festplatte Daten jedoch deutlich schneller auf Daten zugreifen. Einige Messungen zeigten deutliche Unterschiede, während die Werte bei dem "normalen" Modell durch die Bank keine Abweichungen zu Tage brachten. Manchmal war die Hybrid-HDD sogar um rund 40 Prozent schneller beim Zugriff. Werte von minimal 14 Millisekunden bei der Hybrid-Platte und 32 Millisekunden bei dem Standardmodell belegen dies, lassen sich mit Benchmarks jedoch nur sporadisch nachweisen.

Die Ursache für die im Durchschnitt ähnlichen Werte - die Hitachi-Festplatte war meist sogar etwas schneller - dürfte die Art der synthetischen Benchmarks sein, die bei unserer Test-Software zum Einsatz kommen. Die Programme sind für Tests von Festplatten ohne zusätzlichen Flash-Speicher ausgelegt, nutzen den schnellen Zwischenspeicher also kaum.

Weitere Messungen erscheinen angesichts oben erwähnter Erfahrungen wenig sinnvoll, denn mit aktueller Test-Software lassen sich die Vorteile von Hybrid-Festplatten kaum nachweisen. Lediglich die Zugriffszeiten lassen die Mutmaßung zu, dass der Flash-Speicher tatsächlich einen beschleunigenden Effekt hat. Die Unterschiede lassen sich also nur im täglichen Arbeitseinsatz feststellen. Unsere Zeitmessungen belegen dies.


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