BKA: Internet-Kriminelle weiten Aktivitäten aus

Beim Online-Banking steigt die Zahl der Betrugsfälle 2009 wieder an - nach einem deutlichen Rückgang im Vorjahr. Der BITKOM rechnet auf Basis von Daten der Landeskriminalämter mit bis zu 2.900 angezeigten Phishing-Fällen in diesem Jahr - ein Plus von rund 50 Prozent. Die Schadenssumme steigt der Hochrechnung zufolge um 56 Prozent auf bis zu 11 Millionen Euro.

Im ersten Halbjahr 2009 lag der durchschnittliche Schaden der gemeldeten Einzelfälle bei rund 4.800 Euro. Bayern, Nordrhein-Westfalen und Berlin melden die meisten Opfer. Bundesweit hoben Kriminelle 2008 in rund 1.900 Fällen etwa 7 Millionen Euro von Konten der Geschädigten ab.

Den zeitweiligen Rückgang im Jahr 2008 führen BKA und BITKOM auf bessere Schutzmethoden zurück, vor allem durch die fast flächendeckende Einführung der iTAN bei Online-Überweisungen. Inzwischen ist jedoch Schadsoftware verfügbar, die auch diesen Sicherungsmechanismus erfolgreich angreift. "Allein die Eingabe der Geheimzahlen bei Überweisungen reicht zur Vorbeugung nicht", so Kempf. "Gesundes Misstrauen und eine aktuelle Sicherheitsausstattung des PCs sind genauso wichtig."

"Neue Tatphänomene ersetzen zunehmend klassische Delikte. Es gibt kaum noch Kriminalitätsbereiche, in denen Betrüger auf das Internet verzichten", sagte Ziercke. So wurden 2008 in der Polizeilichen Kriminalstatistik rund 167.000 Fälle mit dem Tatmittel Internet registriert. Um 11 Prozent auf 38.000 Fälle stieg die sogenannte IuK-Kriminalität im engeren Sinne - also Straftaten, die mithilfe oder gegen moderne Informations- und Kommunikationstechnik begangen wurden.

"Die im Bereich des Cybercrime aktiven Täter sind höchst innovativ und passen sich veränderten Gegebenheiten sehr schnell an", so Ziercke weiter. Das BKA beobachtet arbeitsteilig vorgehende, international agierende Tätergruppen, denen es um möglichst hohe Profite geht. Illegal erlangte Kreditkartendaten werden genutzt, um online Waren zu kaufen. Ausgespähte Zugangsdaten zu Internet-Auktionshäusern werden verwendet, um angebliche Auktionen zu starten und Kunden um ihr Geld zu prellen.

Um nicht selbst in den Fokus der Strafverfolgungsbehörden zu geraten, bedienen sich die Kriminellen gutgläubiger Gehilfen, die Waren oder Gelder gegen eine Provision in das Ausland weiterleiten.

Der BITKOM und das BKA kündigten an, die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Polizei weiter auszubauen. Ziel ist ein noch intensiverer Austausch über Entwicklungen in der Computerkriminalität und Strategien zu deren Bekämpfung. Die IT-Wirtschaft fordert darüber hinaus, mehr Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften gegen Computerkriminalität zu bilden.
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